Chongqing - Megacity am Zusammenfluss von Jangtse und Jialing
Die regierungsunmittelbare Stadt Chongqing besticht durch überaus dynamisches Bevölkerungs- und Wirschaftswachstum
Chongqing (重慶), eine der grössten Städte Chinas und womöglich auch der Welt, liegt spektakulär auf Hügeln am Zusammenfluss von Jangtse und Jialing im Süden von China innerhalb des roten Beckens und in der Nähe des Dreischluchtenstaudamms. In der Stadt herrscht subtropisches Klima: im Sommer ist es heiss und schwül, in der Winterhälfte des Jahres wird es bei milden Temperaturen sehr neblig. Als "Nebelstadt" bot Chongqing der Regierung unter Chiang Kai-shek ein ideales Rückzugsgebiet, um im zweiten Weltkrieg die Attacken der Japaner aus der Luft zu überstehen. Etliche Firmen wurden von den Küstenregionen gleichsam in das Umland von Chongqing umgezogen, was die wirtschaftliche Entwicklung während des zweiten Weltkrieges bis zur Machtübernahme durch die Kommunisten beschleunigte.
Seit Chongqing mitsamt umliegender Gebiete von der Grösse Österreichs 1997 von Sichuan abgespaltet und direkt der Zentralregierung unterstellt wurde, entwickelt sich die Stadt im Zuge von gigantischen Infrastrukturausgaben rasant. Mit gegenwärtig 4.3 Mio Einwohnern in der Kernstadt, etwa 8 Mio in der Agglomeration und 30 Mio Einwohnern im gesamten Verwaltungsgebiet von der Grösse Österreichs gehört Chongqing bereits jetzt zu den grössten Städten der Erde. Doch Chongqing selbst hat immer noch einen Zuwachs von 1000 Bewohnern pro Tag zu bewältigen, was die Stadt vor grosse Herausforderungen stellt.
Da der hüglige Baugrund nicht viele Optionen offen lässt, wird die Stadt mit Wolkenkratzern mit ca. 250 Meter Höhe relativ dicht bebaut. Häuser aus dem Jahr 1980 werden bereits abgerissen und durch neuere, mehrstöckige Bauten ersetzt. Da einige ältere Gebäude allerdings noch das Stadtbild säumen, und gerade im besonders steilen, hügligen Umfeld noch ganz alte Häuser vorhanden sind, ergibt sich ein starker Kontrast unterschiedlicher Bauweisen. Einige Strassenszenen wirken daher leicht chaotisch, aber haben einen eigenen Charme, den man in moderneren Städten Chinas wie Shanghai und Peking nicht mehr antrifft.
Touristen, die auf der Suche nach chinesischer und regionaler Tradition sind, finden in den Hochhausschluchten kleinere Sehenswürdigkeiten wie den Luohan-Tempel oder die Huguang-Gildenhalle. Im Dreischluchten-Museum kann man zahlreiche Exponate bestaunen, die beim Bau des Dreischluchten-Staudamms vor der Überflutung gerettet wurden. Zudem säumen etliche Garküchen die Strassen, die einen typischen, etwas beissenden Geruch verströmen. Gerade das scharfe Essen wird jeden Besucher vor Herausforderungen stellen: gewürzt mit einigen Chilischoten pro Portion wird die Nahrungsaufnahme zu einer echten Herausforderung westlicher Gaumen. Bekannt ist die Stadt für den Chongqing Feuertopf, ein chinesisches Fondue, bei dem jeder sein Fleisch und Gemüse eigenhändig in einem Sud aus Öl, Wasser, Chilis und weiteren Gewürzen gar kocht. "Ciqikou", eine mehr als 1000 Jahre alte Stadt, die noch in altem Glanz erstrahlt und als "Klein-Chongqing" gilt, lässt einige Traditionen besonders intensiv erleben - gerade weil die Stadt von Touristen überrannt wird und sich auf den Verkauf von Souvenirs und kulinarischer Spezialitäten fokussiert hat.
Im Gegensatz zu Shanghai trifft man in Chongqing deutlich weniger Ausländer an. Trotzdem kann man mit guten Englischkenntnissen den "Chongqing Rail Transit" (CRT) problemlos nutzen, da Ansagen auch in Englisch durchgeführt werden und die Automaten eine Sprachwahl aufweisen. In Restaurants muss man teilweise improvisieren oder warten, bis jemand mit Englischkenntnissen erscheint, um sich verständlich zu machen. Aber die Menschen sind allgemein herzlich und bemüht, so dass die Sprachdifferenzen nicht allzu hoch erscheinen. Es empfiehlt sich lediglich für die Nutzung der Taxis, Strassen und Hotel-Namen in chinesischen Schriftzeichen vorrätig zu haben.
Weitere Informationen und Tipps finden Sie in den jeweiligen Unterseiten! Kleine Stolpersteine wie Organisation des Visums, Reisebuchung und Geldwechsel sollten niemanden davon abhalten, diese interessante Stadt zu besuchen!